Von Liebe und andere Demönen
Maskenaterlie
Die Kunst des mexikanischen Pappmachés verkörpert die kreative und kulturelle Vielfalt Mexikos und bleibt eine lebendige Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Durch ihre Farbenpracht, ihre Handwerkskunst und ihre symbolische Bedeutung bereichern Pappmaché-Kunstwerke das kulturelle Erbe Mexikos und sind ein faszinierender Ausdruck der kreativen Seele des Landes.
Masken wurden oft bei Zeremonien verwendet, insbesondere zur Feier von christlichen Ereignissen. Die katholische Kirche hatte während der Barockzeit einen starken Einfluss in der Region, und indigene und afrodescendente Bevölkerungen integrierten ihre eigenen Traditionen in diese Festlichkeiten. Kulturelle Vermischung: Der Barock in Lateinamerika war eine Periode der kulturellen Vermischung, in der verschiedene Einflüsse miteinander verschmolzen. Masken in Tänzen und religiösem Theater: Masken spielten eine wichtige Rolle in Tänzen und religiösem Theater während der Festlichkeiten. Diese Darstellungen erzählten oft religiöse Geschichten, integrierten jedoch Elemente der indigenen und afrikanischen Kulturen. Symbolik und Spiritualität: Masken galten nicht nur als festliche Verzierungen, sondern auch als Objekte mit spiritueller Bedeutung. Sie konnten Gottheiten, Ahnengeister oder mythische Figuren repräsentieren und fügten den Zeremonien symbolische Ebenen hinzu. Ausdruck von Identität und Widerstand: Für indigene und afrodescendente Bevölkerungen war die Verwendung von Masken nicht nur eine Möglichkeit, an offiziellen Festlichkeiten teilzunehmen, sondern auch ein Ausdruck ihrer Identität und kulturellen Widerstandsfähigkeit. Durch diese Praktiken konnten sie ihre eigenen Traditionen bewahren und diesen im barocken Kontext Bedeutung verleihen.



Tecuan by Sonia Siblik
Jesus by Sonia Siblik





Die Maskenkollektion wurde im Rahmen von Sechs verschiedenen Ausstellungen in Wien, Österreich präsentiert, wobei wichtige Ausstellungen unter anderem "Ubeel Pixan" im Lichtraum Eins von Paul Siblik, "Nahuales" und "Barock" im Mexikanischen Kulturinstitut und "Die Andere Eroberung" in der Sechsschimmelgalerie waren.
Die wurden auch im Rahmen der "Mexiko Tage" in Bratislava, Slowakei, am 13.06.2024 präsentiert.
Masken-Ausstellungen – ein kollektives Kunstprojekt
Ein zentraler Bestandteil meiner kuratorischen Praxis ist die Verbindung von Ausstellung und Vermittlung. Die Masken-Ausstellung war nicht nur eine künstlerische Präsentation, sondern auch ein Bildungsprojekt, das über mehrere Unterrichts- und Werkstattstunden hinweg entstand. In intensiver gemeinschaftlicher Arbeit wurde Wissen geteilt, Handwerk weitergegeben und kulturelle Symbolik erfahrbar gemacht.
Zahlreiche Künstler:innen wirkten an diesem Projekt mit – durch eigene Beiträge, aber auch durch kreative Interventionen in meine eigenen Werke. Diese dialogische Zusammenarbeit war bewusst Teil des Konzepts: Kunst als kollektiver Prozess, in dem sich Stimmen überschneiden, ergänzen und herausfordern.
So entstand eine lebendige Ausstellung, in der nicht nur meine eigene Arbeit sichtbar wurde, sondern auch die Vielfalt und Tiefe künstlerischer Positionen, die im gemeinsamen Tun zueinanderfanden.


Diablito oder nicht alles was glänzt ist Gold by Sonia Siblik
Alegría by Sonia Siblik, Intervention Lalok - Juan Muñoz Sotelo
Viejo y vieja by Sonia Siblik